Es ist 1983. Ich bin 19 und im Wehrdienst. Gerade wurde ich zu den Rückwärtigen Diensten abkommandiert, weil ich bei so einem „Marsch der Bewährung“ umgekippt war. Blutdruck!
Es war aber auch ohne zu hohen Blutdruck eine unnötige Schinderei, uns bei 28 Grad im Schatten stundenlang im Vollschutzanzug (Gummipelle mit Gasmaske) über feine sandige Waldwege marschieren zu lassen. Anyways …
Ich kam in ein Ferienobjekt für Offiziere südlich von Berlin. Wir waren dort 6 Wehrdienstler und hielten dieses Quasi-Hotel am laufen. Unser Chef, der sich von seiner ursprünglichen Position zu diesem Posten heruntergesoffen hatte war aber auf seine Art ganz in Ordnung: Er erlaubte uns ein eigenes Radio auf den beiden Drei-Mann-Zimmern, obwohl er sicher ahnte was wir so hören würden …
Frech, wie ich war brachte ich vom nächsten Ausgang meine Ziphona Stereoanlage (Radio, Plattenspieler, Verstärker und Boxen) nebst meinem geliebten Tesla B100 Tonbandgerät mit. Mein Vater fuhr mich extra mit dem Auto bis vor das Tor der Einrichtung. An einem Abend, als keiner da war, installierten wir einen UKW-Dipol unter dem Dach und verlegten das Antennen-Kabel möglichst unauffällig. Der Chef, Herr Hauptmann W. glotzte etwas bedeppert, als er das Equipment in unserem Zimmer zum ersten Mal sah, nachdem er es sicher schon ab und zu hören konnte. Aber auf seine Art war er cool und „zur Strafe“ er verpflichtete mich fortan Samstag Nacht für die Bonzendisko (wie wir das nannten) das Schlager-Vinyl aufzulegen. Hier entstand mein Interessenkonflikt!
Exakt zu der Zeit wenn Studio 89 anfing zu senden musste ich oben regelmäßig „Roland Kaiser“ und ähnlichen Schmalz-Kram spielen (wo bei die 60/40 Regel hier nicht griff)! Es dauerte aber nicht lange und ich hatte den Bogen raus. Während extralanger Songs in der Bonzendisko rannte ich in mein Zimmer um Bänder aufzulegen, umzudrehen und die Aufnahmen zu starten. Es erklärt sich auch meine Vorliebe für die 13er Tonbandspulen, die genau eine Stunde spielten, so dass ich immer vollständige Stunden aufzeichnete.
Irgendwann bekam ich später einen russischen Digitalwecker, den ich zum Timer für meine Aufzeichnungen umbaute, womit der Start der ersten Stunde schonmal ohne mein Zutun von statten ging. Ich weiß noch sehr gut, wie die Vorfreude auf die Aufnahmen mir den Wehrdienst verkürzt hat. Sowohl die Bänder als auch die späteren Sendungen habe ich noch viele Jahre gehört.
Es muss ca. 2006 gewesen sein, als ich diese Webseite hier entdeckte, meine Tonbänder zur Digitalisierung sendete und ein schon damals tolles Archiv mit Aufnahmen erhielt.
Die Sounds begleiten mich seit dem im Auto, in der Werkstatt, beim Kochen und sogar auf Reisen ...
So. Nun bin ick wieder hier!
Benno
Es war aber auch ohne zu hohen Blutdruck eine unnötige Schinderei, uns bei 28 Grad im Schatten stundenlang im Vollschutzanzug (Gummipelle mit Gasmaske) über feine sandige Waldwege marschieren zu lassen. Anyways …
Ich kam in ein Ferienobjekt für Offiziere südlich von Berlin. Wir waren dort 6 Wehrdienstler und hielten dieses Quasi-Hotel am laufen. Unser Chef, der sich von seiner ursprünglichen Position zu diesem Posten heruntergesoffen hatte war aber auf seine Art ganz in Ordnung: Er erlaubte uns ein eigenes Radio auf den beiden Drei-Mann-Zimmern, obwohl er sicher ahnte was wir so hören würden …
Frech, wie ich war brachte ich vom nächsten Ausgang meine Ziphona Stereoanlage (Radio, Plattenspieler, Verstärker und Boxen) nebst meinem geliebten Tesla B100 Tonbandgerät mit. Mein Vater fuhr mich extra mit dem Auto bis vor das Tor der Einrichtung. An einem Abend, als keiner da war, installierten wir einen UKW-Dipol unter dem Dach und verlegten das Antennen-Kabel möglichst unauffällig. Der Chef, Herr Hauptmann W. glotzte etwas bedeppert, als er das Equipment in unserem Zimmer zum ersten Mal sah, nachdem er es sicher schon ab und zu hören konnte. Aber auf seine Art war er cool und „zur Strafe“ er verpflichtete mich fortan Samstag Nacht für die Bonzendisko (wie wir das nannten) das Schlager-Vinyl aufzulegen. Hier entstand mein Interessenkonflikt!
Exakt zu der Zeit wenn Studio 89 anfing zu senden musste ich oben regelmäßig „Roland Kaiser“ und ähnlichen Schmalz-Kram spielen (wo bei die 60/40 Regel hier nicht griff)! Es dauerte aber nicht lange und ich hatte den Bogen raus. Während extralanger Songs in der Bonzendisko rannte ich in mein Zimmer um Bänder aufzulegen, umzudrehen und die Aufnahmen zu starten. Es erklärt sich auch meine Vorliebe für die 13er Tonbandspulen, die genau eine Stunde spielten, so dass ich immer vollständige Stunden aufzeichnete.
Irgendwann bekam ich später einen russischen Digitalwecker, den ich zum Timer für meine Aufzeichnungen umbaute, womit der Start der ersten Stunde schonmal ohne mein Zutun von statten ging. Ich weiß noch sehr gut, wie die Vorfreude auf die Aufnahmen mir den Wehrdienst verkürzt hat. Sowohl die Bänder als auch die späteren Sendungen habe ich noch viele Jahre gehört.
Es muss ca. 2006 gewesen sein, als ich diese Webseite hier entdeckte, meine Tonbänder zur Digitalisierung sendete und ein schon damals tolles Archiv mit Aufnahmen erhielt.
Die Sounds begleiten mich seit dem im Auto, in der Werkstatt, beim Kochen und sogar auf Reisen ...
So. Nun bin ick wieder hier!
Benno