Brauche Eure Hilfe in einer ernsten betrieblichen Lebenslage

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  • Brauche Eure Hilfe in einer ernsten betrieblichen Lebenslage

    Ich arbeite im BHW.
    Wie vielleicht schon einige mitbekommen haben wurden neue Tarifverträge mit der Deutschen Bank ausgehandelt.
    Was viele nicht wissen, neue Tarife nicht für BHW sondern für eine neue Gesellschaft namens BHW Kreditservice GmbH.
    In diese neue GmbH sollen alle Mitarbeiter "freiwillig" wechseln und das zu einem neuen, aus meiner Sicht, menschlich verachtenden und unwürdigen Bedingungen.

    Das Schlimme an der ganzen Sache ist, der Übergang ist illegal.
    Aber, und nun kommt das schlaue der Deutschen Bank, wir streichen im BHW einfach 99% der Arbeitsplätze, und die Angestellten sind nun gezwungen freiwillig zu unterschreiben und somit die illegalität legal werden zu lassen. Das ist eine Aushebelung des §613 Betriebsübergang.

    Folgendes Problem stellt sich mir.

    1. Ich will nicht wechseln, da die BHW Bausparkasse Ihren alten Tarifvertrag beibehält bis vorerst ende 2014.
    2. Bleibe ich in der Bausparkasse, bin ich zwar bis Ende 2014 unkündbar, aber die haben keine Arbeit mehr für mich. Die BK umfasst ja nur ca. 200 MA. Der Rest von ca. 1200 MA haben mit Krediten zu tun.
    3. In meinem Fall tritt ab 01.05.2012 der §5 des TV Ratio Postbank in kraft. Dieser besagt grob das man zu gut deutsch Freiwild ist und überall einsetzbar ist, natürlich außerhalb und weit weg vom BHW.

    1. Ich möchte gerne Wissen aus welchem Gesetz dieses TV Ratio stammt, wo man den kompletten Gesetzestext nachlesen kann, nicht nur §5?
    2. Gibt es ein Gesetz welches eindeutig Auskunft darüber gibt wieviel Kilometer vom Wohnort man eingesetzt werden darf und die genauen zumutbaren Fahrtzeiten?
    3. Wo ist gesetzlich festgeschrieben das man in diesem Fall garnicht ausßerhalb eingesetzt werden darf wenn das aus gesundheitlichen oder sozialen Gründen nicht geht?

    Hoffe das jemand helfen kann, denn ich finde im Netz leider nichts.
  • Ich kann dir zu 2. vielleicht etwas sagen. Ein Gesetz dazu gibt es wohl eher nicht. Habe gelesen, verdi rief im Dezember zum Kampf auf.Was dabei rausgekommen ist habe ich nicht erfahren.
    Dein Arbeitsplatz/Ort
    wird mit dem Arbeitgeber ausgehandelt und sollte im Arbeitsvertrag verankert sein. Wenn nicht, kann dich dein Boss hinstecken wo er möchte. Vom Staat ist der Einsatzort nicht geregelt. Auch die Fahrt zur Arbeit ist glaube ich nicht geregelt. Es gibt Angaben von 120 km einfache Strecke aber auch andere Angaben die als zumutbar angesehen werden. Es ist hier wahrscheinlich wie auf dem Trödelmarkt, entweder du nimmst an oder du lehnst ab. Mit dem Jobcenter (bei drohender Entlassung) ist persönlich zu klären, was die für zumutbar halten um einer Sperre entgegenzuwirken.

    Zu 3. würde ich meinen, wenn du aus gesundheitlichen Gründen nicht vollwertig eingesetzt werden kannst, bist du aus der Sicht deines Chefs nicht voll einsatzbereit/fähig. Das könnte ebenfalls eine Kündigung nach sich ziehen weil du deine Aufgaben eben nicht erfüllen kannst. Und wie du selbst schreibst, regelt das bereits der §5

    Ich weiß ja nicht, ob du in einer Gewerkschaft bist, dann könnten die einzelnen Entscheidungen noch etwas abgemildert werden.
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  • Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge

    Deine Fragen sind sehr arbeitspolitisch, dass ist auch nicht schlimm im Gegenteil.
    Ich habe im vergangenen Jahr meinen Arbeitgeber quasi nieder gerungen, wobei ich da etwas weiter ausholen muss,um es verständlicher zu beschreiben.

    Mit dem Druckmittel "Standortsicherung" - wir können dieses Werk nur weiter wirtschaftlich betreiben wenn Ihr 2 Stunden pro Woche kostenlos arbeiten kommt (ihr dummen Ossies, Anm. bugs) - hat die Geschäftsleitung die entsprechenden Unterschriften zu beinah 100% der Belegschaft erpresst.
    Konkret heißt das für mich der im 3-Schicht-System arbeitet, da in der Woche keine zeit für die 2 Stunden gratis ist (3 Schichten sind schon 24 Stunden= ein Tag), arbeiten am Wochenende.
    Wahlweise, so kulant war man doch ;) entweder am Samstag nach der Frühschichtwoche 6 Stunden arbeiten oder inder Nachtschichtwoche bereits am Sonntag Abend beginnen und dann 6 Schichten am Stück fahren bis Samstag der kommenden Woche 6.00 Uhr.
    Diese Erpressung hatte folgende private Auswirkung für mich, inder Frühschichtwoche war früher Freitag 14.00 Uhr Wochenende bis Montag Abend 22.00 Uhr - ein sehr angenehm langes Wochenende, also ein Vorteil der Schichtarbeit.
    Jetzt dreht sich das Ganze aber zum kürzesten Wochenende von Fr. 14.00 bis Sonntag 22.00 bzw. Sa 12.20 bis Montag 22.00. Damit bin ich permanent bei Planungen am WE hinten dran, denn da gibt's ja auch noch eine Familie...

    Mit leiser Ahnung bin ich vor über 3 Jahren indie IG Metall eingetreten, um auch schwierigere Dramen mit meinen mir "so zugewandten" Geschäftsführungsmitgliedern, gelassen gegenüber stehen zu können.
    Ich hörte von dem o.g. Gesetz, was jedem Arbeitnehmer erlaubt eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit zu beantragen.
    Das sind bei mir natürlich diese 2 Stunden gewesen, die ich beantragt habe und abgelehnt worden sind.
    Als Gründe wurden unüberbrückbare logistische Probleme bei der Schichtbesetzung angegeben. Außerdem könnte es zu einer Beantragungswelle kommen, und dem muss entgegen getreten werden.
    Nach mehreren Telefonaten mit der super eingestellten Rechtsabteilung Brandenburg, habe ich vor Ablauf der 3 mehrmonatigen Frist erneut und ausdrücklich um eine positive Entscheidung gedrängt, der zugestimmt wurde.

    Das heißt ich arbeite seit Januar 2012 befristet für 1 Jahr in Teilzeit von 38 Stunden, erhalte aber auch 5% weniger Lohn. Also hat keiner einen Verlust gemacht, ich habe mir meine Freizeit sogar mit Einbuße zurück gekauft.
    Mittlerweile gibt es in Schlewig-Holstein auch eine Art Präzedenzfall, das Aktenzeichen kann ich nachreichen.

    Und diesen Antrag auf Arbeitsteilzeit aus gesundheitlichen, psychischen oder biorhythmischen Gründen kann der Arbeitgeber nicht ablehnen.
    Ob Du allerdings mit diesem Gesetz eine Handhabe gegen die Blutsauger hast - keine Ahnung. Ich weiß nur traut Euch aufzustehen, je mehr desto besser.

    In meiner Firma sind wir am wirbeln, um 70% der Belegschaft in der IG Metall zu haben, denn dann geht's bald zurück inden Manteltarifvertrag u.ä. ! :)

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    Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge
    Spoiler anzeigen
    http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/tzbfg/gesamt.pdf

  • Wenn ich dich richtig verstanden habe (@bugsbunny3), bezahlst du dich sozusagen frei. Also du bezahlst (oder verzichtest auf Lohn) für Stunden die du nicht gewillt bist zu leisten. Das sind für wöchentlich 2 Stunden 5% vom Lohn, richtig? Damit hat der Arbeitgeber doch gewonnen, denn ob in Geldwert oder anders, die Stunden werden berechnet.
    Das hat meine Frau auch gemacht, warum sollte sie länger arbeiten wenn das Jobcenter mir das Geld wieder abzieht. Deshalb ist sie auf 35 Stundenwoche runter und ist froh dabei.
    Ich dachte
    Peter ging es hauptsächlich um die weite Fahrtstrecke. Natürlich kann man verkürzt arbeiten und wenn noch dazu gesundheitliche Gründe vorliegen erst recht. Aber ich glaube nicht, das du Anspruch auf einen nahem Arbeitsplatz hast wenn das nicht vereinbart wurde.
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  • Also mir bleibt wohl nichts anderes übrig als zu unterschreiben.
    Es ist wirklich eine Schande das alle Angestellten ohne mal Ihr Gehirn einzuschalten wechseln in diese neue GmbH. Es dürfte keiner Unterschreiben, dann hätte die neue Gesellschaft zum 01.05. das Problem das keine Leute zum Arbeiten da sind und die Bausparkasse hätte über 1000 Leute für die kein Arbeitsplatz mehr da wäre. Man müsste ohne diese blöde Gewerkschaft Streiken und den Laden dicht machen für mind. 2 Wochen. Aber dafür sind die Deutschen zu feige oder haben vor irgend etwas Angst... keine Ahnung.

    Auf jeden Fall muss ich jetzt auch wechseln, denn der alte TV der Bausparkasse soll Ende 2014 auslaufen, dann können Die alle noch Beschäftigten von heute auf morgen Kündigen.
    Ich glaube das ist auch gewollt, das BHW wie auch die Postbank dann nur noch eine Marke ist. Eine Firma mit Angestellten gibt es dann nicht mehr.

    Könnte echt Kotzen, wie erst die Postbank das BHW zerschlagen hat und nun die Deutsche Bank den Rest erledigt, und das obwohl BHW noch heute eine der besten Bausparkassen in Deutschland ist.

    Falsch... 2011 war BHW sogar die Nummer 1 noch vor Schwäbisch Hall.

    :(



    Nachtrag



    Ich hoffe wirklich inständig, das es in Deutschland, nein in ganz Europa bald mal richtig knallt.
    Politiker und Wirtschaftsbosse spielen in den letzten 20 Jahren nur noch wilde Sau.

    DIESEN VERBRECHERN MUSS ENDLICH MAL DAS HANDWERK GELEGT WERDEN!!!!!
  • So ist das leider, Peter. In vielen Lebenslagen fühlt man sich immer so machtlos, so hilflos, der Willkühr ausgeliefert. Ob das bei Versicherungen, dem Jobcenter, bei Gericht oder eben wie bei dir beim Arbeitgeber ist. Man muss oft genug machtlos aufgeben weil die einen in der Hand haben. Ich kenne das Gefühl sehr gut und kann diejenigen verstehen die ihrem Unmut Luft machen (Bombendrohung auf dem Jobcenter oder den Anwalt bei Gericht erschießen). Ich sage immer, in Frankreich hätte es schon längst gebrannt, aber die Deutschen lassen sich in der Tat sehr viel gefallen. So sind wir nun mal, ja keinen Streit...Viel Glück!!!

    Komm, entspanne dich, ich habe hier gleich was:soundcloud.com/mixit-music/1980-mix-studio-54-style :party:
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  • In unserer Firma wurden überfallartig die Änderungsverträge zur Standortsicherung überreicht.
    Selbst zum Nachtschichtbeginn 22.00 Uhr nahm sich die Geschäftsleitung die Zeit, uns ihr Märchen vom so dramatischen Markt zu erklären.
    Außer 3 Mitarbeitern haben alle unterschrieben, weil Ihnen ausreichend Angst gemacht wurde. Ich habe damals auch nachgegeben.
    Den 3 Mitarbeitern ist nichts passiert, im Gegenteil sie waren im Recht und verdienen sogar mehr als wir, die 2 Stunden gratis schindern.

    Jetzt die Schere aber derart groß geworden, dass die Leute sich nicht mit Geld locken lassen sondern lieber ein geregeltes Wochenende haben.

    Kopf hoch die Pump Gun im Anschlag und ab dafür. :)
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